Torn - Wanderer der Zeit 028 - Der Weg des Kriegers by Michael J. Parrish

Torn - Wanderer der Zeit 028 - Der Weg des Kriegers by Michael J. Parrish

Autor:Michael J. Parrish [Parrish, Michael J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Mystery, Fantasy, Torn
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2013-02-26T00:00:00+00:00


In seiner ersten Nacht auf Darkons Burg schlief Torn schlecht. Zusammen mit den anderen Schülern, die ihr erstes Jahr auf Darkons Schule absolvierten, war er in der Baracke zur Linken des Burgtors untergebracht, in einem kargen, schmalen Saal, in dem die Schüler auf dem Boden schliefen.

Bald wälzte sich der Wanderer schlaflos umher, bald hatte er Albträume, aus denen er keuchend erwachte. Immer wieder sah er Darkon vor sich, sah, wie er den wehrlosen Jüngling tötete. Auch die Bilder des anderen Schülers, der Seppuku beging und von Darkon enthauptet wurde, verfolgten ihn im Traum.

'Der Weg ist das Ziel', sagte eine Stimme aus dem Hintergrund seines Bewusstseins. 'Die Form bestimmt den Sieger. Nur der Vertreter der Ordnung kann den Sieg davontragen.'

Dann, plötzlich, tauchten Grak'ul in Torns Träumen auf, dutzende knochiger, ledriger Dämonenkrieger mit eitergelben Augen. Zwei Kämpfer stellten sich ihnen in den Weg: Der eine war Jin Dai, der die Worte gesprochen hatte. Der andere war Darkon.

Es kam zum Kampf – und zu seinem Entsetzen musste Torn mit ansehen, wie der alte Jin Dai, der sein Schwert leichthändig und spielerisch führte, von den Schwertern der Grah'tak niedergestreckt wurde. Darkon hingegen stand wie ein Fels in ihrem Ansturm. Zwei Schwerter gleichzeitig gebrauchend, schlug er blutige Schneisen in ihre Reihen und lachte nur, während die Wellen ihrer Angriffe an ihm zerschellten.

'Nur der Sieg zählt', schrie er dabei. 'Der Sieg bestimmt die Form. Wir kämpfen nicht um des Kampfes willen, sondern um zu siegen, unseren Gegnern bringen wir Tod und Verderben!'

Damit wandte er seinen Blick, und Torn hatte das Gefühl, dass Darkon durch das Visier seines Helms geradewegs auf ihn starrte. Er kam sich entdeckt und durchschaut vor – und schreckte im nächsten Moment aus dem Schlaf.

Der Wanderer riss die Augen auf und fuhr hoch, hatte das Gefühl, einen Schatten zu sehen, der mit leisem Sprung über ihn hinweg setzte.

Sein Atem ging heftig, und auf seiner Stirn stand die Illusion von kaltem Schweiß. Verblüfft blickte er sich um und stellte fest, dass er sich nicht auf dem Schlachtfeld befand, sondern im Schlafsaal.

Es mochte gegen drei oder vier Uhr morgens sein. Mondlicht fiel durch die flachen, hohen Fenster. Die übrigen Schüler im Saal – mit Torn waren es achtundzwanzig – schliefen fest.

Verdammt. Als ich noch auf der Festung am Rande der Zeit war, sehnte ich mich danach, wieder träumen zu können. Ich muss vergessen haben, wie lästig Albträume sind ...

Der Wanderer wischte sich über sein menschliches Antlitz. Plötzlich gewahrte er erneut einen Schatten, der über die gegenüber liegende Wand huschte.

Waren doch nicht alles Traumbilder gewesen, was er gesehen hatte? War zumindest der Schatten wirklich gewesen?

Der Wanderer hielt Umschau, sowohl mit menschlichen Sinnen als auch mit denen der Plasmarüstung. Im nächsten Moment fühlte er eisige Kälte.

Grah'tak ...

Lautlos sprang der Wanderer auf. Schülern im ersten Jahr war es nicht erlaubt, Waffen zu tragen, deswegen hatte er keine bei sich. Aber er wusste, wo sie aufbewahrt wurden – drüben, auf der anderen Seite des Hofs, wo die fortgeschrittenen Schüler schliefen. Vielleicht war es besser, wenn er sich eine der Klingen verschaffte.



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